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Meine Arbeit mit Bildern: Türen

Ab und zu beginne ich meine Einzelsupervisionen, indem ich meine Kunden ein Bild auswählen lasse, ohne eine Frage vorher zu stellen. Es ist völlig frei, alles ist möglich, maximale assoziative Freiheit sozusagen. In einer Sitzung verwendete ich dafür meine eigenen Karten. Mein Kunde wählte das Motiv “Ausgang – 2” und erzählte, dass er ein neugieriger Mensch sei, der gerne in neue Räume schaut und sie erkundet. Dass er genau diese Karte ausgewählt hat, freute mich sehr, denn es passte zu dem Bild, mit dem ich in die Sitzung inhaltlich einsteigen wollte. Ich hatte geplant, seine verschiedenen Themen zu sortieren und sichtbar zu machen. Dafür wollte ich das Bild der Tür verwenden.

Baustelle versus Tür

In anderen Prozessen kam regelmäßig das Bild der Baustelle zur Sprache. Immer wieder beklagen sich Kunden über ihre vielen Baustellen und dass sie nicht wüssten, wo sie anfangen sollten. Baustellen sind oft mit viel Arbeit assoziiert. Arbeit die gemacht werden muss. Und irgendwann ist man fertig, alles ist neu und glänzt. Es sei denn, die Bauarbeiter haben nicht gründlich gearbeitet: Es platzt ein Rohr, eine Wand bröckelt oder die Heizung fällt ständig aus. Dann muss man wieder ran und arbeiten, schaffen, schuften… Das alles ist mit Anstrengung verbunden und wenn man nicht gerade ein passionierter Bauarbeiter ist oder ein privates Gartenprojekt verfolgt, fühlt es sich eher wie ein Muss an.

Ich wollte in dem oben beschriebenen Fall etwas Neues probieren. In unseren vorangegangenen Gesprächen hörte ich viele Themen heraus. Ich hielt es für wichtig, diese Themen erst einmal zu benennen und sie ganz neutral anzusehen, ohne sie zu bewerten. Dafür hatte ich Moderationskarten vorbereitet: Auf der Vorderseite hatte ich eine Tür gedruckt und das Thema draufgeschrieben. Auf die Rückseite – also wenn man den Raum dieses Themas betritt – hatte ich Fragen und Gedanken geschrieben.

Weil sich mein Kunde das Motiv der offenen Tür herausgesucht hatte, konnte ich sehr gut in die inhaltliche Arbeit überleiten. Wir “betraten” nach und nach alle Räume und sprachen, was sich alles darin befindet und welche Räume miteinander verbunden sind. Anschließend arbeiteten wir an seinem eigentlichen Thema weiter. Dafür drehte ich die Türkarte mit dem aktuellen Thema um, wir betraten sozusagen den Raum. Wenn ich das Gefühl hatte, dass wir uns thematisch in einen anderen Raum bewegten, drehte ich die entsprechende Türkarte um. Dadurch gelang es, die Themen gut voneinander abzugrenzen oder eben genau deren gegenseitigen Einflüsse deutlich zu machen.

Wenn Sie dieses Bild in Ihrer Arbeit ausprobieren möchten und dafür ebenfalls Türkarten verwenden wollen, können Sie sich hier eine kostenlose Druckvorlage herunterladen. Ich habe mir einen kleinen Tür-Vorrat ausgedruckt. Falls ein neues Thema zur Sprache kommt, kann ich einfach einen neuen Raum dafür erschaffen.

Hier gehts zur Vorlage.

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