Hinter den Kulissen
Manchmal werde ich gefragt, wie ein Motiv entsteht. Während die neusten 10 Motive entstanden sind, habe ich mich selbst etwas beobachtet und reflektiert, was eigentlich passiert. Der Prozess verläuft natürlich nicht immer gleich. Ich konnte aber einzele Schritte beobachten, die mehr oder weniger immer passieren.
Schritt 1: Die erste Idee
Meistens fange ich mit einem neuen Motiv an, weil ich über etwas nachdenke. Ich bin ein sehr visuell denkender Mensch und das meiste, was ich höre, sage oder denke, übersetzt mein Gehirn in Bilder. Wenn ich also durch ein Thema inspiriert bin und ich daraus ein Motiv entstehen lassen möchte, setze ich mich hin, schlage mein Notizbuch auf und sehe meinem Gehirn beim Bildentwickeln zu. Ich versuche das Thema so genau wie möglich zu erfassen. Das Wichtigste dabei ist immer das Gefühl: „Es fühlt sich so an wie…“. Die Ideen und Bilder notiere oder skizziere ich mir in mein Notizbuch.
Manchmal ist es auch andersherum und weniger spektakulär. Ein Bild ploppt einfach so in meinem Kopf auf, ich erkenne das Thema, finde es gut, notiere mir die Idee, mache eine schnelle Skizze.
Schritt 2: Reduktion
Ich übertrage anschließend die Skizze aus meinem Notizbuch in den Computer. Währenddessen denke ich nach, ob mir das Bild auch reduziert genug ist. Mir ist wichtig, keine überflüssigen Informationen in meine Motive zu stecken. Alles was man sieht, soll gerade noch so notwendig sein, um über das Bild nachdenken zu können. Ich wähle also sehr bewusst aus, wie viel in einem Bild auftaucht. Dieser Prozess ist mir sehr wichtig, weil ich Themen auf den Punkt bringen möchte. Egal welches Thema die Betrachter in meinem Motiv sehen, es soll sich eindeutig anfühlen. Ob es mir gelingt, entscheiden die Betrachter.
Schritt 3: Erste Ausarbeitung
Ich zeichne alle Linien nach und es entsteht eine erste Version des Motives. Ich sehe mir diese Version an und meist fallen mir dabei schon Dinge auf, die ich verändern möchte. Ich probiere aus, zeichne neu, erstelle verschiedene Varianten, schiebe hin und her, vergrößere, verkleinere… kurz gesagt: Ich spiele mit meinem Motiv. Irgendwann gefällt es mir und ich entschiede mich für eine Komposition.
Schritt 4: Ausgestaltung
Die Komposition gestalte ich dann so lange aus, bis ich das Gefühl habe, dass sie fertig ist. Dieser Prozess kann manchmal sehr lange dauern, denn zwischendurch benötige ich immer wieder Abstand – also Tage oder auch manchmal Wochen, in denen ich das Bild gar nicht anschaue. Aber irgendwann entscheide ich: Jetzt bin ich fertig.
Schritt 5: Druck und fertig
Schließlich bringe ich das Bild auf das richtige Druckformat und schicke es zu meiner Druckerei. Einige Tage später treffen dann die fertigen Karten ein. Ich mache Fotos und stelle das neue Motive online.